## Fiktive Welten erschaffen: So fängst du richtig mit dem Worldbuilding an! +d Freitag, 30. Mai 2025 Eine eigene Welt zu erschaffen, kann wie eine Mammutaufgabe wirken. Das ist es auch, wenn man blauäugig an die Sache rangeht. Als ich vor über 10 Jahren mit meiner Fantasy-Welt Falensia angefangen habe, ging es mir ähnlich. Gut, dass ich heute schlauer bin – lasst mich euch also ein paar Tipps geben, sodass ihr nicht in dieselben Fallen tappt wie ich damals. **Diesen Artikel gibt es auch als Video:** y[Video](https://www.youtube.com/embed/bBTHUjFJy5M?si=mh9P-3AGrLkl69jr) **Was ist also der erste Schritt?** Eine Weltkarte erstellen? Die ersten Kulturen und Völker kreieren? Oder doch vielleicht die Geschichtsschreibung ergründen? Viel wichtiger als all das ist folgende Frage: ### Welche Welt will ich? Jede Welt ist einzigartig, aber doch gibt es immer ein Grundgerüst. Soll unsere Geschichte in unserer Welt spielen – z. B. Harry Potter –, in einer erdähnlichen – wie Herr der Ringe – oder in einer völlig Fremden – bspw. Dune? Je nachdem, wofür wir uns entscheiden, kann das bedeuten, dass mehr oder weniger Worldbuilding nötig ist bzw. andere Regeln aufgestellt werden müssen. Aber auf diese Frage habt ihr bestimmt schon eine Antwort, auch wenn ihr sie euch bis jetzt vielleicht noch gar nicht gestellt habt. ### Magie & Technologie Als Nächstes müssen wir uns die Frage stellen, wie technologisch fortgeschritten unsere Welt ist, aber auch, wie magisch sie ist. Sind wir technologisch am Stand des Mittelalters? Der Neuzeit? Oder doch einer Zukunft? Vor allem aber der Grad an Magie ist spannend, denn er wirft die Frage auf: Wie funktioniert unsere Welt im Allgemeinen? Gibt es magische Grundgesetze, die sich von den Gesetzen unserer Welt unterscheiden? Und keine Bange: Magie und fortgeschrittene Technologie können auch koexistieren – wie bspw. in Arcane. In Falensia gibt es bspw. durchaus Magie, von Experten Thaumaturgie genannt. Dies ist eine göttliche Macht, die nur wenige Sterblicher nutzen kann. Dafür benötigt man aber Mana – eine unsichtbare Substanz, die alles Leben umgibt. Seit der Nebeldrache Ilzrath jedoch den Quell des Manas bei seiner Verbannung aus Falensia geraubt hat, ist Magie etwas Seltenes geworden. Das Mana schwindet. Dinge, die früher mit seiner Hilfe funktioniert haben, funktionieren heute nicht mehr. Fliegende Festungen, mächtige Zauber, magische Lebensformen – für viele ist das heute bloßer Mumpitz. Doch was passiert, wenn das Mana wiederkehrt? Werden dann Thaumaturgen aus dem Boden sprießen wie die Schwammerl? Möglich. So, nun haben wir zwei wichtige Fragen aus wem Weg geräumt und können uns endlich dieser essentiellen Sache widmen: dem Ursprung. ### Der Ursprung Kaum etwas ist so wichtig wie der Ursprung einer Welt. Er bietet Stoff für Kontroversen, kann Glaubensrichtungen erschaffen oder sprengen und gibt vielleicht schon auch einen Vorgeschmack darauf, wie die Welt endet. Wer hat also eure Welt erschaffen? War es der Urknall oder doch eine höhere Macht. *Obwohl man argumentieren könnte, dass der Urknall auch irgendwie eine höhere Macht sein könnte, oder?* Ich schweife ab. Wenn wir uns zuvor entschieden haben, wie magisch oder realistisch unsere Welt ist, kann sich das auch im Schöpfungsmoment widerspiegeln – muss es aber nicht. Selbst in einer Science-Fiction-Welt könnte es ja eine kosmische Macht geben, die über allem steht. Währenddessen kann auch eine Fantasy-Welt einen natürlichen Ursprung haben und bloß laut Legenden von den Göttern erschaffen worden sein. Die Entscheidung liegt bei euch. In Falensia war es beispielsweise Hemeos, der Göttervater, der sich in einem endlosen Nichts wiederfand und aus Einsamkeit die Welt und seine ersten Kinder, die Götter, erschuf. Diese kreierten das Land, Meer, Himmel und das Feuer in den Bergen und irgendwann die Bewohner dieser Welt. Zumindest steht das so in den heiligen Schriften. ***Jeder Anfang ist jedoch schwer, da es noch so viele Rätsel zu lösen gilt. Doch gemeinsam fällt alles leichter. Deshalb abonniert [meinen YouTube-Kanal](https://www.youtube.com/@FalensiaChroniken?sub_confirmation=1), werdet Teil der Eingeweihten und lüftet mit uns all die Geheimnisse.*** 😃 ### Geographie Nun, wo wir schon vom Land gesprochen haben, juckt es uns wahrscheinlich bereits in den Fingern, eine Weltkarte zu zeichnen. Doch ich würde noch kurz innehalten. Als Kind habe ich es geliebt, Weltkarten zu zeichnen – Unmengen davon! Die ähnelten sich irgendwann allerdings alle: Warum? Weil ich mir zuvor kaum Überlegungen über all die spannenden Orte gemacht habe, die ich einbauen wollte. Und das würde ich auch euch raten: Geht in euch und stellt euch die Frage, wie eure Welt aussehen soll. Welche Orte, Habitate und Bauwerke fändet ihr interessant? Das hängt natürlich auch von der Art von Geschichte ab, die ihr erzählen wollt. Denn das Terrain beeinflusst eure Story oft mehr, als ihr denkt. Ich liebe bspw. Wälder, weshalb es auf dem Kontinent Hyderia nicht nur die Ewigen Wälder gibt, sondern auch die Leuchtenden Wälder Lhus’hias sowie die Aschewälder Echenons und viele weitere. Außerdem wollte ich ein ganzes Meer aus Blut: Geboren war der Blutige Golf und die Henkersbucht – getränkt von den vielen Toten, die die Othrier in den Ozean werfen. Oder Mizhtal, eine verlorene Stadt, die aufgrund der Ankunft eines goldenen Eis unterging. Gleich zwei Regionen wurden aus Liedern geboren, die ich einst komponiert habe: das Schlummertal und der Sumpf der verlorenen Helden. Ein Tal voller einschläfernder Pollen und ein Sumpf, in dem viele Helden sich vom Tod umarmen ließen. Ich könnte wohl ewig so weitermachen, aber lasst uns weiterziehen. Denn was wäre ein Land ohne seine Bewohner? ### Bewohner Wie auch bei der Geographie würde ich mir erst überlegen, welche Völker, Kulturen und Kreaturen ich spannend fände. Ich persönlich bin bspw. kein großer Fan mehr von den Standard-Fantasy-Völkern wie Elfen, Zwergen und Orks, weshalb bei mir von Anfang an klar war, dass ich meine eigenen Völker erschaffen bzw. bestehenden meinen eigenen Twist geben würde. Auch stand für mich als alter Monster-Freund gleich zu Beginn fest, dass ich eine Vielzahl an Ungeheuern erschaffen würde. Diese muss man allerdings sinnvoll verteilen und kann bspw. nicht unüberlegt eine Unmenge an Raubtieren in dieselbe Region stecken, ohne dass es auch genügend Beutetiere gibt. Hier ist es also sinnvoll, sich für die diversen Gegenden, die man sich zuvor ausgedacht hat, jeweils ein eigenes Ökosystem zu überlegen – oder für eine Kreatur ein ganz eigenes Gebiet zu erschaffen. ### Und nun? Nachdem man all diese Dinge aufgelistet hat, kann man langsam anfangen, das Puzzle zusammenzufügen. Aber wie ihr merkt, muss man sich da jede Menge im Hinterkopf behalten. Vor allem eine Sache, die ich noch gar nicht angesprochen habe: den GÜTE-Kriterien. Was das ist? Das erkläre ich euch in diesem Video hier. Schaut es euch an, damit eure fantastische Welt auch wirklich Hand und Fuß hat: y[Video](https://www.youtube.com/embed/QO_KsJJ_T4M?si=mh9P-3AGrLkl69jr) Danke, dass ihr heute mit dabei wart. Passt auf euch auf, wir sehen uns. 😄 --- [**Permalink**](/blog/2025/05/so-erschaffst-du-eine-fiktive-welt/) +c [2](/blog/?category=2), [10](/blog/?category=10)