Die Krux beim Schreiben

Dienstag, 4. Juli 2023

Letzte Woche verlief relativ unspektakulär. Ich habe Freunde getroffen, Schlafes Bruder ausgelesen (großartiges Buch!) und viel geschrieben.

Außerdem kam meine Liebste nach gut drei Wochen wieder zurück und hat eine neue Ausbildung in der Tasche, weshalb ich sie mit einer Kleinigkeit überraschen wollte: Blumen (klassisch) und eine selbstgemachte Grußkarte bekam sie. Sie hat sich gefreut, ich hab mich gefreut – und danach hatten wir noch einen schönen gemeinsamen Tag.

Obendrein ging der Monat zu Ende. Der Juni war ziemlich spannend, da ich zur Abwechslung meine Leistung und vieles andere notiert habe. (Ich liebe Excel, Statistiken und Diagramme.) Und ich habe sage und schreibe insgesamt 93 Seiten meinem neuen Romanprojekt hinzugefügt. Das sind täglich etwas mehr als drei Seiten. Nur fünf Tage habe ich nicht geschrieben, obwohl das Ziel war, jeden Tag zumindest kurz in die Tasten zu hauen.

Dazu muss gesagt sein, dass ich mich regelmäßig ein wenig zum Schreiben »gezwungen« habe. Denn wer nur schreibt, wenn ihn die Muse küsst, wird nicht viel schreiben. Und meist küsst die Muse erst dann, wenn man schon eine Zeitlang am Text sitzt – oder unterwegs ist und nur ein wenig die Gedanken schweifen lässt.

Das Schwierige am Schreiben ist nämlich nicht das Schreiben selbst, sondern die Überwindung, sich hinzusetzen. Tausende Gedanken und Selbstzweifel tummeln sich da und wollen einen abhalten – auch der innere Schrei nach sofortigem Lustgewinn à la Social Media, Video-Spiele, Lesen etc. drängen sich dazwischen. Sobald ich aber schreibe, ist es immer wieder schön. Doch täglich grüßt das Murmeltier und ich muss mich jedes Mal erst wieder daran erinnern, wie gern ich doch eigentlich schreibe – sobald ich eben schreibe.

Ohne Disziplin ist ein Buch nun mal nicht geschrieben; was nicht bedeutet, dass ich so viel davon hätte. Manchmal muss man sich aber zu seinem Glück zwingen und sich erlauben, Blödsinn zu schreiben. Der erste Entwurf ist nie gut und meilenweit vom Endresultat entfernt; das muss man sich einfach vor Augen halten.




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